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  • Profilbild Sohn123

    Hey, ich habe mir hier zuletzt angestoßen vom Lesen einiger hitziger Diskussionen unter Posts von Bachforellen-Fängen einige Gedanken gemacht und dachte mir, ich teile die mal hier in Forum und bin gespannt auf andere Gedanken zu dem Komplex. Nichts was ich schreibe soll jemanden angreifen, sondern es geht mir ernsthaft um den Austausch von Positionen bzw. um Hinweise oder andere Sichtweisen.

    Ich komme aus Niedersachsen und habe das Forellenfischen an Schweizer Bergbächen sehr zu schätzen gelernt. Zumindest in der speziellen Region sind die Bestände trotz hohem Angeldruck gut, Mindestmaß liegt bei 24cm, die Schonzeit dauert von Oktober bis Juni. Hier in Niedersachsen bzw. darüber hinaus habe ich häufig Debatten (nicht zuletzt hier) über die Entnahme von Bachforellen gelesen und bin etwas ratlos ob der Art der Diskussionen:

    Häufig wird angebracht, die Bestände seien schlecht, es handele sich um so tolle Fische, die man nicht entnehmen sollte (gerne polemisch unter Postings von Fangbildern). Nun sind die Entnahmerichtlinien ja normalerweise vereinsseitig schon über die Landesvorschriften hinaus reglementiert. Sollte man sich dann - wenn man sich trotzdem beschwert - nicht dafür einsetzen, noch stärker einzugreifen? Ich will hier gar nicht das Fass C&R aufmachen, aber gerade Forellen sind ja sehr sensibel, wie ich in vielen Postings lesen durfte, sollte man dann nicht viel längere Schon fristen oder mehr Schongebiete erklären, das Angeln an Kleinstgewässern auf Forellen oder ganz Allgemein generell untersagen, auch für C&R? Vielleicht als Kompromiss vereinsseitig erklären, es dürfen, was weiß ich, 5 Fische im Jahr pP entnommen werden: egal welches Maß und C&R wäre verboten (so würde ausgeschlossen, dass nach 5 Fängen überhaupt noch ans Wasser gegangen würde)?
    Dann frage ich mich auch, was das Kernargument solcher Überlegungen sein könnte. Haben Bachforellen einen Einfluß auf die Biodiversität usw., macht es einen Einfluß, wie der Bestand ist? Gerade Gewässer hier verfügen häufig über gute Barsch- und Hechtbestände, macht die Forelle da ökologisch einen Unterschied, oder geht es eher so ums "Gefühl", gibt es andere Argumente? Ihr seht, ich bin da jetzt echt naiv und habe keine Ahnung, sind nur ein paar Gedanken die ich zuletzt hatte und bin gespannt auf andere Beiträge?

    18.02.23 09:07 0
  • Profilbild Godspeed

    In kleinen Bächen ist die Anzahl an Fischen ( Bafos) definitiv geringer als in großen Gewässern.

    Daher muss die Entnahme eingeschränkt werden und pauschal zu sagen Bafos sind sind "ersetzlich" oder nicht kann man nicht beantworten.
    Zb haften sich Stadien von Muscheln an den Kiemen von Forellen um sich zu entwickeln oder schränken Forellen Elritzen oder Schneider bestände ein, welche überhand nehmen können ohne andere Prädatoren .

    Wildbestände von Bafos lasse ich grundsätzlich in Ruhe, ich entnehmen da meist Döbel, damit den Bafos mehr Naturnahrung bleibt.

    18.02.23 09:25 1
  • Profilbild pikehunterhd

    Also in meinem Hausgewässer entnehmen ich generell keine Salmoniden, es gibt nur noch jung Fische und kaum noch Laichfähige Tiere. Aber die Opas wollen das ja immer nicht verstehen

    18.02.23 09:31 1
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  • Profilbild kopes

    Bei mir gibt es kaum noch Forellen obwohl gute Bedingungen herrschen man fängt fast nur noch Döbel und wenn man mal hört das eine gefangen wurde ist sie auch sehr klein

    18.02.23 09:34 1
  • Profilbild pikehunterhd

    Jap das kann ich so bei mir bestätigen

    18.02.23 09:35 0
  • Profilbild Godspeed

    Die Bestände werden auch sehr oft mit Regenbogenforellen und (Bach/Elsässer)-Saiblingen kaputt gemacht, zumal diese Fische hier in freien Gewässern nichts zu suchen.

    Ebenso werden zu oft unangepasste Größen besetzt.

    18.02.23 09:42 2
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  • Profilbild pikehunterhd

    Naja bei uns werden nur BaFos besetzt und die in Größen von 10-15cm also schon ok denk ich

    18.02.23 09:43 0
  • Profilbild Godspeed

    Ich habe es auch nicht explizit auf euch bezogen, aber es gibt mehr als genug Vereine, welche zu viele und/ oder zu große Fische besetzen.

    18.02.23 09:45 1
  • Profilbild Isar_Fischer

    Wird in den nächsten Jahren eh recht schwierig mit Bachforellen, da das Wasser immer wärmer wird🤒

    18.02.23 10:07 0
  • Profilbild Ilmenau-Otter

    Also so schnell wird das Wasser jetzt auch nicht link dauert noch ne Weile.

    18.02.23 10:09 0
  • Profilbild andi252

    Aber gerade in Flachlandbächen in NRW/Niedersachsen, wo die Temperaturen sowieso schon eher an der maximalen Grenze lagen, macht 1 Grad Wassertemperatur schon viel aus und schränken die Bafos stark ein.
    Besatz ist immer schwierig, da es mal abgesehen von entnommenen Fischen nur Symptome und nicht die Ursachen einer schwachen Population bekämpft.

    Natürlich kann ich Bachforellen in einem Ökosystem (bei leicht veränderten Bedingungen) durch Barsche und Döbel ersetzen. Dadurch würde sich für andere Arten wahrscheinlich nicht viel ändern. Aber die Art alleine ist meiner Meinung nach schon schützenswert. Außerdem steht sie als anspruchsvoller Fisch für gesunde und natürliche Gewässer.

    18.02.23 10:36 1
  • Profilbild Housemeister

    Ich glaube, dass die allgemeine Trockenheit und die niedrigen Wasserstände gefährlicher sind als nur das wärmere Wasser…

    18.02.23 10:37 2
  • Profilbild Isar_Fischer

    Ich glaube, das geht schneller als man denkt😅

    18.02.23 10:42 0
  • Profilbild Sohn123

    Ich danke euch für die vielen Antworten. Vor allem die Flussperlmuschel überzeugt mich was die wichtige Funktion der Bachforellen im Ökosystem angeht. Was Bestände anderer Fische angeht, zb. des Schneiders, der ja einerseits selbst bedroht ist, eher weniger, da mit anderen Raubfischen auch andere Räuber da wären, vom Reiher gar nicht zu reden. Es geht mir auch nicht darum, den Fisch die Existenz oder so abzusprechen, aber zwischen der ökologischen Funktion und dem Wert des Lebewesens selbst gibt es ja doch einen Unterschied, der mich interessiert.

    Die schwierigen Umweltbedingungen sind natürlich auch ein Faktor, vielleicht wäre es dann zwingend notwendig, die verbliebenen "zukunftsfähigen" Strecken noch stärker zu schützen und das Angeln dort komplett zu verbieten? Eine so geschützte Population würde ja keinen potentiell problematischen Besatz mehr benötigen, so die Hoffnung? Ich meine, klar kann man sagen man setzt zurück, aber das gezielte Fischen auf Döbel oder so bringt doch auch Forellen als Beifang und selbst mit Schonhaken und Kunstköder verenden manche Fische zwangsläufig?

    18.02.23 12:16 0
  • Profilbild Andreas Brucklacher

    mein Verein setzt Bachforelleneier in Brutboxen, drt Bestandvist gut, entnahme maximal zwei pro Tag. Es ist immt gewäserabhängig, wir haben recht gute Verhältnisse mit huten Kiesstellen, es gibt also auch gute natürliche Vermehrung. Man muss die oft stark veränderyen Gewässer versuchen zu Verbessern, insbesondere was Laichmöglichkeitn, Strucktur und Futter angeht.

    18.02.23 14:03 1
  • Profilbild Nico.D.

    Die ganzen "Abflussrinnen" müssen deutlich mehr Stucktur ins Gewässer bekommen!
    Schöne Gewässer die begradigt wurden sind nicht verloren.
    Ich lege die Rute öfter mal an den Gewässerrand und pule die Wasserbausteine aus der Böschung (Da wo es keinen stört) und baue kleine Buhnen, Bodenwellen etc. .
    Man lässt den Bach wieder schön schlängeln, bietet den Fischen neu Stammplätze.
    Oft setzte ich auch Weidenzweige in die Böschung um wieder ein paar Weiden am Gewässerrand wachsen zu lassen.
    Auch Stämme und Äste die ich am Wasserrand finde versenke ich so in der Böschung, dass sich dort Fische geschützt unterstellen könnnen.

    An den Stellen, an denen ich neue Stammplätze geschaffen habe, haben diesen Jahr auch Bachforellen geleicht.

    Bei mir darf man leider 5 Salmonieden, jede Woche, ohne Jahres-Limit entnehmen.
    Kann man angeln, kann man ein Bachstück schnell mal Töten und die Stichlinge nehmen bei uns extrem die Überhand.
    Angeln ist dort dann halt garnicht mehr🤷‍♂️

    18.02.23 17:18 2
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