Beiträge

  • Profilbild flurfunk

    Liebe Community,
    es gibt beim NDR gerade einen sehenswerten Beitrag zum Thema Ostseedorsch:

    (Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar)

    Dass der Ostseedorsch seit Jahrzehnten überfischt wird, ist weithin bekannt. Überraschend ist jedoch, was Forscher nun herausgefunden haben: Der gezielte Fang großer Exemplare hat dazu geführt, dass vor allem kleinere, langsamer wachsende Dorsche überleben. In nur 25 Jahren hat sich das Erbgut der Ostseedorsche dadurch so verändert, dass sie heute im Schnitt rund 48 % kleiner werden als früher! 😕

    Diese genetische Veränderung ist theoretisch umkehrbar, dabei aber sehr zeit- und kostenintensiv. Ob sie am Ende vollständig gelingen würde steht dabei auch in den Sternen.

    Der Beitrag und die dazugehörige Studie sind sehr aufschlussreich. Dass die Fischerei Einfluss auf die Bestandsentwicklung hat, ist auch für uns Angler klar. Neu ist (zumindest für mich) der belegte Einfluss auf die genetische Entwicklung der Tiere. Besonders bemerkenswert ist dabei die Geschwindigkeit, mit der sich diese Veränderungen innerhalb weniger Jahrzehnte vollzogen haben.

    15.07.25, 19:06 93
  • Profilbild Lawerence

    Die Dorschbestände schrumpfen ja nicht nur in der Ostsee. Ich war gerade in Norwegen (Hitra) und hab auch nur kleine Dorsche gefangen. Sieht also im Atlantik auch nicht besser aus. Die Entwicklung hat sich sehr schnell vollzogen. Vor 5 Jahren noch, gab es dort viele große Dorsche. Der eingeleitete Schutz, Fangbegrenzung usw. kommt viel zu spät.

    15.07.25, 19:18 13
  • Profilbild Jensen88

    Ich habe früher gerne den Dorsch in der Ostsee beanglet. Ich muss dabei aber auch sagen, dass wir Angler ein Teil des Problems sind/waren. Es gab Tage, an denen wir mit 12 Anglern 200-300 Dorsche geangelt haben. Das war nur ein Boot. Bei anderen Booten lief es genauso gut. Die Fischerei und die Angler sind meiner Meinung nach Schuld an diesem Disaster. Die Gewässer müssen für mehrere Jahre mit einem generellen Fischerei- und Angelverbot belegt werden. Die Berufsfischer müssen natürlich entschädigt werden. Wir Angler müssen uns umorientieren.

    15.07.25, 19:26 15
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  • Profilbild Lawerence

    Dann sollte man aber auch was gegen die Komorane tun. Soweit wie ich weiß, dürfen die Komorane zwar abgeschossen werden, aber welcher Jäger verballert dafür seine teure Munition.

    15.07.25, 19:31 8
  • Profilbild mmua

    Ich habe das auch gelesen, aber vielleicht sollte man da noch weiter forschen. Es gibt auch andere Theorien, wie z. B. der Einfluss der Offshore Anlagen in den Meeren. Solche Meinungen von Experten, werden aber selten veröffentlicht.

    15.07.25, 19:34 3
  • Profilbild Allesangler19

    Das einschreiten kam in diesem Fall 10 bis 20 Jahre zu spät. Selbst heute noch werden regelmäßig forsche entnommen.
    Und mit mefo ins Co geht's genauso weiter.
    Solange hier keine harten Regeln erlassen und auch durchgesetzt werden geht's nur bergab.
    Auch butts sind so ne Sache. Winzige Haken und dann wundern warum die Winzlinge wie Schuppen am Meeresgrund um die Seebrücken liegen...

    15.07.25, 19:36 5
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  • Profilbild mpdreier

    ...es wird nur abgelenkt, mit solchen Beiträgen (NDR und Co. )
    Seit Jahrzehnten schimpfe ich über den sogenannten " Kutterdorsch " im Restaurant.
    Ach und die so lieben Heuler, Fressmaschinen ohne Ende und ohne Nutzen.
    Und natürlich die absolut umweltunfreundlichsten Kormorane.
    Die siedeln sich zu Hunderten in der Kinderstube von Dorsch und seinen Futterfischen an um danach auch noch die Landschaft, ganze Wälder zu vernichten mit ihrem Kot...

    15.07.25, 19:46 8
  • Profilbild O.T.

    Da fragt man sich doch glatt wenn die Tiere ohne "nutzen" sind, welchen "nutzen" hat denn der Mensch ?

    15.07.25, 20:04 12
  • Profilbild Speedy21035

    Jeder Angler sollte für den eigenen Bedarf fischen. Die unerträgliche Jagd nach Masse und persönlicher Bestmarke führt zwangsläufig zur Überfischung. Die "Fisch-Industrie" muss man nicht mehr erwähnen, denn der Name allein zeigt den ganzen Irrsinn am Raubbau an der Natur.

    15.07.25, 20:20 4
  • Profilbild Ostsee Fischer

    Ich persöhnlich bin der Meinung das der Angler hier das Schlusslicht an diesem ganzen Desaster ist .Wie viele Länder grenzen an der Ostsee ,jedes Land will Fisch und lebt da vom Export der in verschiedene Länder verkauft wird. Jedes Land hat riesige Fischtrailer die trotz Fangbegrenzung Tonnen von Fisch aus dem Wasser ziehen. Und viele kleine Fische die nicht dem Mindestmaß entsprechen werden zu Tausenden zu Fischmehl verarbeitet oder geschreddert. So schaut es aus. Viele konnten damals ihre Familien ernähren. Es giebt einfach zu viele die den Hals nicht voll bekommen haben. Egal was für ein Fisch unsere Meere sind kaputt und die
    Tickenden Überreste aus Kriegen für die sich keiner Interressiert die sind auch noch auf den Meeresböden und tragen noch dazu bei.
    Genauso wie kann es sein das Unterschiedliche Gesetze hierüber gemacht werden , in der Ostsee ist der Dorsch gefährdet und darf nicht vom Angler beangelt werden, in der Nordsee ist er angeblich nicht gefährdet . Was für eine Logik ich fahre zur Nordsee um diesen Fisch zu beangeln. Der Fisch weiß nicht ob er in der Ostsee oder in der Nordsee ist . Es müssten viel mehr intensive Kontrollen durchgeführt werden für die aber kein Geld und Personal zur Verfügung steht. Ich bin der Meinung es wird immer erst dann etwas gemacht wenn die Karre schon in den Dreck gefahren wurde .
    und dann ist es schon zu spät. Wenn das so weiter geht kommt jeder Fisch auf die rote Liste. Und nur noch die die sich es leisten können profitieren davon.

    15.07.25, 20:24 6
  • Profilbild EUPINDRALLE

    Löst die Forschung unsere Probleme?
    Probleme die wir mit unserer Gülle, Unter und Überwasserlärm, Verschmutzungen,Kunststoffe,Munition, Überfischung,Schleppnetze,Massentourismus,Medikamenteneintrag(Lachsfarmen)...usw..
    usw..ausgelöst haben und weiter praktizieren ?
    Und dann noch wir Angler, die nicht unerheblich zum jetzigen Zustand beigetragen haben.
    Macht euch die Erde untertan.
    Wir sind die Krone der Schöpfung.
    ....und doch kann jeder von uns in der Natur etwas positives bewirken...wenn man es will !
    Wir als Angler müssen uns alle bemühen der Natur,
    Die wir ja auch so intensiv nutzen zu helfen..
    Ich möchte weiter in der Brandung stehen und meinen Traumfisch jagen....und dieses herrliche Gefühl zu haben mit der Natur zu schwingen...
    Petri

    15.07.25, 20:55 3
  • Profilbild T. Sp

    Wenn im den Süßwasser Kanälen, und Flüssen die kapitalen Zander ,Hechte , ect abgeschlagen werden werden auch diese Fische in ein paar Jahren verbutten.

    15.07.25, 21:00 5
  • Profilbild Eric Otten

    Leute das ist keine Meinungsfrage, dazu gibts gute Daten. Nein, die Angler sind nicht das Schlusslicht, sondern haben über Jahrzehnte vergleichbare Mengen entnommen, wie die Berufsfischer! Wer das leugnet kann auch gleich an eine flache Erde glauben. Absolut hängen geblieben.

    @mmua da wird ständig und kontinuierlich dran geforscht, das ist ein völlig wertloser Einwand. Der Einfluss der Fischerei (kommerziell und Freiteitfischerei) ist da glasklar ersichtlich. Offshore-Anlagen sind garantiert nicht Schuld daran, es gibt dazu noch relativ wenig Daten, weil in den Anlagen nicht immer von allen Instituten geforscht werden darf. Wer sind denn deine Experten? Und wer „unterdrückt“ deren Meinungen?

    Der Dorsch und sein Bestandsrückgang gehört zu den am Besten erforschten „Fischthemen“ in unseren Breiten und da sollte man sich vielleicht erstmal ein Bild von der Datenlage machen, bevor man hier die Ergebnisse von hunderten engagierten Wissenschaftlern mit irgendwelchen Phrasen anzweifelt.

    15.07.25, 21:42 2
  • Profilbild Eric Otten

    Die Dorschbestände in der Nordsee haben übrigens wenig mit denen in der Ostsee zu tun. In der Ostsee gibt es mehrere Bestände, die nicht wirklich miteinander im Austausch stehen, es wird sogar diskutiert, ob man nicht von mehreren Arten sprechen sollte. Auch dazu werden und wurden Daten erhoben, unter Anderem von den Forschern im Beitrag. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man sich die Bestandsentwicklung anschaut. Die Situation des Dorschs in der Ostsee ist beschissen und das haben wir Angler zum großen Teil mit verbockt, so viel Ehrlichkeit muss sein!

    15.07.25, 22:11 1
  • Profilbild DeadbaitHamburg

    Im NOK, ein paar Meter vor der Ostsee, wird Dorsch ja weiter beangelt und entnommen; bekanntlich erlaubt, da Binnengewässer. Beim Heringsangeln im Frühjahr habe ich einige gesehen, die ne Rute auf Dosch draußen hatten, scheint weiterhin normal zu sein. Was soll man davon halten?

    15.07.25, 22:29 0
  • Profilbild SandroB67

    Ich halte nichts von genereller Anglerschelte unter Anglern in Sachen Dorschproblematik.
    Das sollte differenzierter betrachtet werden.
    Mir ist keine Anglergruppe bekannt, die 200-300 Dorsche an einem Tag in der Ostsee gefangen und mitgenommen haben. Bei den Kutterausfahrten in Warnemünde war man froh, wenn man man 10 Dorsche über 50cm gefangen hatte. Was natürlich bekannt ist, sind die vollen Kühlanhänger mancher Norwegenangler.
    Ich denke auch, dass die gierigen Angler meist nicht organisiert sind, sondern nur den Fischereischein haben oder auch gar keinen, wenn es aufs Meer geht. Braucht man ja auch nicht außerhalb der Küstengewässer oder außerhalb Deutschlands.
    Ich glaube auch nicht an das Märchen, dass die Angler ein Teil des Problems waren und sind. Problem waren und sind die Fischereibestimmungen der Behörden. Die erlaubten halt eine zügellose Entnahmen. Ohne Fangmengenbegrenzung und Mindestmaß gehts halt nicht.
    Und wenn wir die gewerbsmäßige Fischerei anschauen, dann sieht es heute nicht viel besser aus. Ich habe Dorsche gesehen, die nicht größer als 35 cm beim Filetieren waren. Was bleibt da noch an Filet übrig. Und der Rest fliegt zurück in die Ostsee, als den Abfall sinnvoll zu verwerten.
    Aber so ist das mit den Konsumenten, die wollen nur Filet.
    Ein Dorsch lässt sich aber auch fast vollständig verwerten, wenn man nur will.
    Natürlich macht es Sinn, die Maschenweite zu erhöhen, aber die 25er bleiben auch drin hängen.
    Wo anders fischt man mit Langleinen. Soll schonender sein.
    Apropos Meerforelle. Leider gibt es nur Tagesfangmengen.
    Vielleicht ist es an der Zeit Jahresfangmengen für Angler einzuführen. Ist zwar bürokratisch, aber mittels Digitalisierung lässt sich da bestimmt was zum Schutz der Bestände machen.
    Bei den Plattfischen müsste es auch funktionieren, obwohl jetzt schon die Bootsmieten abschrecken. Bleibt nur noch das Brandungsangeln.
    Um nochmal zum Thema Dorschbestände zurückzukehren. Die Hauptursache waren und sind die Berufsfischer, die den Bedarf der Konsumenten decken wollen. Hier gehts um die Existenz. Und wenn es um die Existenz geht, kennt man keine Verwandten.
    Die Behauptung, dass die Freizeitfischer ein beträchtlicher Teil des Problems waren und sind, halte ich für gewagt.

    16.07.25, 00:00 1
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